Diabetes geht schon sehr früh auf die Augen

Jeder achte Patient mit Typ-2-Diabetes, der bei einem allgemeinen Screening entdeckt wird, hat bereits eine diabetische Retinopathie.

Von Beate Schumacher

MAINZ. Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Diabetes könnten dazu beitragen, dass weniger zuckerkranke Menschen eine Sehbehinderung bekommen. Diesen Schluss ziehen Ärzte der Universitätsmedizin Mainz aus einer neuen Analyse der Gutenberg-Gesundheitsstudie (Diabetologia 2016; 59: 1913). Von den Patienten, deren Typ-2-Diabetes bei einem Screening entdeckt worden war, hatten zum Zeitpunkt der Diagnose bereits 13 Prozent eine Retinopathie. Bei den meisten Netzhautschäden war allerdings noch keine Therapie erforderlich.

Bettruhe kann Diabetes fördern

Eine Woche strikte Bettruhe führt bei Gesunden zu deutlicher Muskelatrophie. Darüber hinaus wird die Insulinsensitivität verringert. Lipidakkumulation in den Muskeln wird nicht erhöht.

Von Peter Leiner

MAASTRICHT. Welche Folgen hat völlige Bettruhe über eine Woche? Um diese Frage zu klären, hat ein Team um Marlou L. Dirks vom Maastricht University Medical Centre in den Niederlanden zehn gesunde junge Männer sieben Tage ins Bett geschickt und dabei verschiedene Tests gemacht (Diabetes 2016; 65: 2862).

Nutzen bei Typ-2-Diabetes unterschätzt?

Bei Typ-2-Diabetes ohne Insulintherapie führen Blutzuckerselbstmessungen zu verbesserter Stoffwechselkontrolle, so eine Studie.

MACAU. Der Nutzen der Blutzuckerselbstmessung (BZSM) für nicht insulinpflichtige Typ-2-Diabetiker ist offenbar größer als bisher gedacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse chinesischer und britischer Forscher um Dr. Siu-wai Leung von der Universität Macau (BMJ Open 2016; 6: e010524).

Hohe Dunkelziffer

Die Dunkelziffer für diabetische Neuropathie ist hoch, ergab die PROTECT-Studie der Initiative "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße".

MÜNCHEN. In der PROTECT-Studie hatte von den 1589 Teilnehmern mit oder ohne Diabetes fast die Hälfte eine schmerzhafte distale sensorische Polyneuropathie (DSPN), berichtete Professor Dan Ziegler vom Institut für Klinische Diabetologie der Universität Düsseldorf beim Europäischen Diabetes-Kongress (EASD).

Wechselnde Sehschärfe kann Diabetes-Hinweis sein

BERLIN. Schwankungen der Sehschärfe im Tagesverlauf können frühe Zeichen von Diabetes sein, berichtet die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) in einer Mitteilung. Betroffene sagten dann häufig: Heute früh habe ich noch verschwommen gesehen, jetzt ist es wieder besser.

Schlechte Stoffwechselkontrolle freut Bakterien und Pilze

Je schlechter der Stoffwechsel von Diabetkern eingestellt ist, desto schwächer ist die Infekt-Abwehr. Das ergab die Analyse von Daten eines britischen Hausarzt-Registers. Wa ist der Grund für die erhöhten Infektionsraten?

Von Christine Starostzik

GUILDFORD. Typ-2-Diabetiker leiden häufiger als Nichtdiabetiker an Infektionskrankheiten. In einer britischen Kohorten-Studie machten diesen Unterschied hauptsächlich Erkrankungen aus, die durch Bakterien oder Pilze verursacht werden.